Tag 55, Willow Springs – Fort Scott – Emporia

550 km ging es heute Richtung Nordwest. Wir haben die Ozarks verlassen, Springfield umfahren und, kurz nach der Grenzüberschreitung nach Kansas, einen Halt beim “Fort Scott National Historic Site” eingelegt.

Das Fort wurde 1842 von der US Army erstellt und diente als Aussenposten zur Sicherung der Grenze zum Indianergebiet. 1846 bis 1848 kämpften viele der Dragoons (damalige Elitesoldaten, die zu Pferd und zu Fuss kämpfen konnten) im Mexikanisch-Amerikanischen Krieg.

Danach wurde das Fort von der Armee verlassen und die Gebäude versteigert. Mit dem Aufflammen des Bürgerkriegs 1861 kam die Unions-Armee zurück nach Fort Scott und verwendete es als Versorgungsstützpunkt und Ausbildungszentrum (das Fort selbst wurde nie angegriffen). Interessant fand ich, dass hier auch drei Indianer-Kompanien, die mit den Unionisten kämpften, ausgebildet wurden.

Das wars dann, könnte man meinen, aber 1869 begann der Ausbau des Eisenbahnnetzes und viele Leute wehrten sich gewalttätig gegen die Expansion. Das Militär kam zurück, mit dem Auftrag, die Eisenbahnarbeiter zu beschützen und sicherzustellen, dass der Ausbau und damit auch der Zusammenhalt der neuen Nation vorangetrieben werden konnte.

Nach dem Besuch ging es auf einsamen Strassen weiter durch weite Ebenen mit Landwirtschaft und vielleicht da und dort noch etwas Prairie bis Emporia. Wir liegen hier am Berührungspunkt von Bible Belt (ich habe für das 20’000 Einwohner Städtchen mit Universität mehr als 20 Kirchen gezählt) und der Tornado Alley (Emporia wurde 1974 von einem F4 Tornado getroffen, 6 Toten und 200 Verletzte waren die Folge).

Fort Scott, das ehemalige Spital.

Fort Scott, auf der Terrasse des Spitals.

Die beiden Offiziersquartiere.

Fort Scott, Sicht auf die Quartiere.

Und direkt neben dem Fort, das Städtchen.

Auf der Fahrt nach Emporia.